Ted Huffman bildet zusammen mit Komponist Philip Venables ein erstaunliches Duo. 2016 entwickeln sie die erste Oper nach einem Schauspiel von Sarah Kane. „4.48 Psychosis“ katapultiert Komponist Venables in der Karriere nach oben, wie auf klassikfavori nachzulesen (STRASBOURG, SEMPER 2). 2019 dann die zweite Oper des Komponist-Regisseur-Duos nach einer realistischen Begebenheit zweier russischer Teenager, die von zuhause abhauen und in ihrem Hüttenversteck von Sicherheitspolizisten erschossen werden. Zu „Denis & Katya“verfasst Ted Huffman auch das Libretto. Nach der Uraufführung in Philadelphia startet eine beachtliche Europatournee. Letztes Jahr wandert die dritte Venables-Huffman-Oper „The Faggots and Their Friends Between Revolutions“ vom National Festival in Manchester nach Aix-en-Provence, zu den Bregenzer Festspielen, nach London South Bank, zum Holland Festival und ins Ruhrgebiet auf die Ruhrtriennale. Nächstes Jahr steht das vierte Opernprojekt an: „We are the lucky one“.Eine weitere und völlig neue Kreation, zu der Huffman wie zuvor das Libretto verfasst.
Stéphane Degout muss sich in der Titelrolle unter Regisseur Christoph Loy in einem kargen Setting hart an himmlischen Mahnerinnen und menschlichen Widerständen abarbeiten und bleibt dabei bis zuletzt stimmlich überragend. Das Orchestre Philharmonique Strasbourg dreht unter Ingo Metzmacher gewaltig auf und erklimmt die vielen dramatischen Gipfel Alberic Magnards, während der Chœur de l’Opera national du Rhin mit mystischen Botschaften aus dem Off hinter dem Parkett das Publikum entrückt. (Von Sabine Weber)Hoffnung und Friedensutopie in Magnards „Guercœur“ weiten sich in Strasbourg ins Kosmische weiterlesen →
„Zaide“ hat Mozart 1779 24jährig begonnen, lässt das Singspiel aber 1780 in der Schublade verschwinden, um „Idomeneo“ in Angriff zu nehmen. Weil die Salzburger Festspiele zum Mozartjahr 2006 eine Gesamtaufführung aller Mozart-Bühnenwerke anberaumten, wurde Chaya Czernowin beauftragt, das zweiaktige Fragment zu vollenden. Sie entwickelt ein eigenes modernes Musiktheater, das sich mit einer Parallelhandlung in die Leerstellen des Singspiels verkeilt. Der damalige Festspielleiter Peter Ruzicka verlangte, Mozart unangetastet zu lassen. 2017 überarbeitete Czernowin ihre Schablone, fügte einen Chor hinzu und erweiterte sie mit collageartig das Original überlagernden Momenten. Diese Fassung feiert eine umjubelte Premiere am Theater Aachen. (Von Sabine Weber) „Zaide. Adama“ – Doppeltes Musiktheater: Mozart und Chaya Czernowin am Theater Aachen weiterlesen →
Sie hat alles, was für eine Gesangskarriere nötig ist und steuert sie ziemlich klug, ist in der Begegnung ungezwungen, offen zugewandt und lacht gern, wie im folgenden Gespräch zu erleben. Am 12.,13., und 14. Mai ist sie im Gürzenich-Orchester-Konzert in der Kölner Philharmonie als Solistin zu erleben, nach ihrem Rollendebüt des Idamante in Mozarts „Idomeneo“ an der Oper im Staatenhaus im Februar dieses Jahr. Warum nach Mozart immer vor Mozart ist und Anna Lucia Richter eine erfolgreiche Prophetin im eigenen Land sein muss, was sie zu ihrem Fachwechsel zu sagen hat, über Hosenrollen und Gefahren auf der Opernbühne denkt, was ihre Erfahrungen beim Mädchenchor am Kölner Dom für ihre Karriere bedeutet haben, können Sie im folgenden podcast favori hören, das Anfang April aufgezeichnet wurde. (Die Fragen stellt Sabine Weber) Die Mezzosopranistin Anna Lucia Richter, jung, attraktiv und erfolgreich! weiterlesen →
„Sterben“ ist zum Schluss ein gefühlig-pathetisches Cellokonzert in einem Satz (Komponist Lorenz Dangel) und wird in der Berliner Scharoun-Philharmonie in kompletter Länge von sieben Minuten unter der Leitung von Tom Lunies alias Lars Eidinger von einem Projektorchester „uraufgeführt“. Es geht in dem neuen Film von Drehbuchbautor Matthias Glasner weniger um die Genese von Musik. Bedrückend sind die Geschichten mit den Eltern des Dirigenten, dem dementen Vater und der todkranken Mutter, dem suizidalen Komponistenfreund, die im Verlauf der drei Stunden – so lange dauert der Film – auch sterben. Auf der Berlinale ist „Sterben“ mit dem Silbernen Bären für das beste Drehbuch ausgezeichnet worden. Am 25. April läuft er in unseren Kinos an. (Von Sabine Weber)Im neuen Film von Matthias Glasner passiert „Sterben” auf vielen Ebenen! weiterlesen →
(Titelfoto: Das Podium der Kölner Philharmonie ist gefüllt! Foto: Michael Graubner) Nach konzertanten Aufführungen an der Staatsoper in Prag und im Concertgebouw Amsterdam gastiert Concerto Köln unter Kent Nagano in der Kölner Philharmonie. Verstärkt durch das Dresdner Festspielorchester. Mit „Rheingold“ hatte Concerto Köln unter Nagano schon 2021 stürmischen Applaus entfesselt. Jetzt springt das Publikum sogar nach jedem „Walküren“-Aufzug aus den Sesseln. Im letzten Aufzug allerdings erst nach 10 Sekunden, so groß ist die Erschütterung. Wotan verstößt nach der emotional bis zum letzten aufgeladenen Auseinandersetzung Brünnhilde doch noch. Die seit 2018 angesagten „Wagner-Lesarten“ wirken. Das „sprechende Singen“ vor allem, das Wagners Diva Wilhelmine Schröder-Devrient, zu Wagners großer Freude, mitgeprägt haben soll! (Von Sabine Weber)Hunding mit Stierhorn und die Walküren mit Flüstertüte! Concerto Köln unter Nagano ist noch bis August auf Tournee! weiterlesen →
Die Lesungen der Dunkelheit – „Leçons de Ténèbre“ – sind besonderes französisches Repertoire in der die Karwoche. Julien Chauvin und sein Ensemble Concerts de la Loge verwandeln mit Marc-Antoine Charpentiers Leçons für den Karmittwoch und Karfreitag das Kölner Philharmoniepodium in einen sakralen Raum. Das Nachtkonzert beginnt um 21 Uhr! (Von Sabine Weber) „Jerusalem convertere“. Dunkelheitslesungen von Charpentier mit Julien Chauvin weiterlesen →
(Titelbild: Probenfoto mit Elmar Hauser. Foto: Cordula Treml) Im Kleinen Goldenen Saal der Stadt Augsburg begeistert Countertenor Elmar Hauser als Solist vor der Accademia di Monaco unter Joachim Tschiedel. In dem von der Deutschen Mozart-Gesellschaft und der Münchner Hasse-Gesellschaft veranstalteten Festkonzert am Samstagabend werden auch zwei Jubiläen gefeiert. Der 325. Geburtstag des Barockkomponisten Johann Adolf Hasse. Und der 10. Geburtstag der auf die historisch informierte Aufführungspraxis im 17. und 18. Jahrhundert spezialisierten Accademia di Monaco. Die Accademia kümmert sich auch um den Nachwuchs. Instrumentalstudenten spielen hier gemeinsam mit professionellen Musikern. (Von Jurij Kowol)Die Accademia di Monaco glänzt mit jungem Counter Elmar Hauser weiterlesen →
Rameaus Spätwerk „Zoroastre“ war schon 1749 in Paris ein sensationelles Bühnenspektakel, was Beleuchtung nebst Feuerwerk, Bühnenmaschinerie und Kostüme anging. Am Theater Münster verordnet Regisseur Georg Schütky den Kampf der Lichtgestalt Zoroastre gegen die Mächte der Unterwelt in eine umtriebige Zirkusarena. (Von Sabine Weber)Große Magiershow im Zirkusrund! – „Zoroastre“ in Münster mit Haute-Contre-Star David Tricou! weiterlesen →
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